SEO-Glossar: Google Cache

 

Kurz und knapp: Was ist der Google Cache?

Der Google Cache diente dazu, Kopien von Webseiten zu speichern. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung ist dieser Einsatzzweck kaum mehr gefragt, weswegen der Google Cache zu Anfang 2024 eingestellt wurde. Als Alternative zum Google Cache können User zurzeit die Wayback Machine nutzen, die als Web-Archiv einen größeren Nutzen als der Google Cache hat.

 

Google Cache: Definition und Abgrenzung zum Browser-Cache

Im Google Cache waren bis Anfang 2024 ältere Versionen von Webseiten gespeichert. Die Crawler der Suchmaschine (Googlebot) untersuchen sämtliche Webseiten im Internet. Dabei werten sie die Inhalte aus und entscheiden unter anderem über die für die SEO (Suchmaschinenoptimierung) wichtige Platzierung der Seiten in den Suchergebnissen.

Vor 2024 wurden die beim Crawling untersuchten Versionen von Webseiten im Google Cache gespeichert. Dies hatte zur Folge, dass Nutzer frühere Versionen der Seiten aufrufen konnten. Seit Anfang 2024 ist der Google Cache allerdings eingestellt, denn nach Ansicht von Google ergibt diese Funktion heutzutage kaum mehr Sinn.

Ehe näher auf den Google Cache und sein Ende eingegangen wird, sei dies zur Klarstellung erwähnt: Das Caching im Google-Cache ist nicht zu verwechseln mit dem Browser-Caching. Letzteres existiert nach wie vor in allen Browsern und wird wohl in absehbarer Zeit nicht entfernt werden. Mozilla Firefox, Google Chrome, Safari, Internet Explorer und weitere Browser speichern die Daten des Nutzers, was mehrere Vorteile bietet.

Beim Browser-Caching werden die Daten vom letzten Besuch des Nutzers auf einer Internetseite gespeichert. Diese Daten können beispielsweise eingegebene Passwörter oder aufgerufene Grafiken sein. Besucht ein Nutzer die Seite demnächst erneut, ohne seinen Browser-Cache geleert zu haben, dann wird die Seite aus dem Cache geladen. Das kann die Ladegeschwindigkeit und Usability optimieren.

Anders als beim Browser-Cache ging es beim seit 2024 eingestellten Google Cache nicht darum, Inhalte aus dem Browser des Nutzers zu speichern. Der Google Cache diente allein dazu, Kopien von Webseiten zu speichern. Falls eine Seite oder die komplette Website temporär nicht aufrufbar war, konnte sie aus dem Google-Cache geladen und den Nutzern trotzdem angezeigt werden.

 

Ehemaliger Nutzen des Cache und Gründe für seine Einstellung

Der Hauptgrund für die Bereitstellung des Google Cache war seit Jahrzehnten die Verbesserung der Verfügbarkeit von Webseiten. In Anbetracht der technischen Weiterentwicklung und der heutzutage ausgezeichneten Verfügbarkeit von Inhalten im Web sei diese Funktion nicht mehr notwendig, so Googles Vertreter Danny Sullivan in seiner Begründung zur Einstellung des Cache.

In der Anfangszeit der Websuche und auch im letzten Jahrzehnt kam es des Öfteren vor, dass eine Webseite zum Beispiel wegen einer Überlastung der Server nicht verfügbar war. Dieses Problem tritt mittlerweile seltener auf. Folglich entschloss sich Google laut Sullivan zur Einstellung des Cache.

Zwar hätte der Google Cache nach wie vor praktische Funktionen, wie etwa die schnellere Ladezeit einer Webseite aus dem Cache. Doch diesen Vorteil liefert auch das Browser-Caching, womit die schnellere Ladegeschwindigkeit als Argument für den Google Cache entfällt.

Ein Nutzen, der dem Google Cache fälschlicherweise zugesprochen wurde, ist der eines Web-Archivs. Einige User gingen davon aus, dass Google über die Jahre alle älteren Versionen von Webseiten speicherte. Dies sei aber nie der Fall gewesen, wie Googles Vertreter Sullivan im Zuge der Abschaltung erwähnte. Wer den Cache nutzte, der fand dort lediglich die zuletzt gespeicherte Seitenversion.

Weil der Google Cache nie ein Webseiten-Archiv war, sich die Verfügbarkeit von Webseiten allgemein deutlich verbessert hat und außerdem bereits das Browser-Caching die Ladezeit von Webseiten verbessert, gibt es in der Tat keine triftigen Argumente für den weiteren Betrieb des Google Cache.

Wenn ein Nutzer auf einem manuellen Umweg dennoch auf den Cache zugreifen möchte, kann er den folgenden Befehl in die Adressleiste seines Browsers eingeben:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:

Hinter dem Doppelpunkt wird die URL der Seite eingegeben, die man aufrufen möchte. Dann erscheint die letzte Version aus dem Google Cache. Am Beispiel der Startseite von Amazon sieht dieser Vorgang wie folgt aus:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache://www.amazon.de

Komplett eingestellt ist der Cache von Google also nicht. Allerdings ist der mittlerweile erschwerte Zugriff per Befehl in der Suchleiste ein Grund dafür, weswegen die Nutzerzahlen seit Anfang 2024 zurückgegangen sind. Zudem ist zu erwarten, dass spätestens in einigen Monaten auch der manuelle Zugriff auf den Cache abgestellt wird. Denn der Betrieb des Cache nimmt viele Serverkapazitäten in Anspruch und kostet den Suchmaschinenbetreiber Google dadurch Ressourcen.

 

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Nützliche Alternative zum Google Cache: Das Archiv Wayback Machine

User auf der Suche nach einer Alternative zum Google Cache können beispielsweise die Wayback Machine nutzen. Sie ist im Gegensatz zum Google Cache ein Archiv von Webseiten, was bedeutet, dass man diverse Versionen von jahrzehntealten Websites aufrufen kann.

  • Unter dem Link https://cachedview.com/index.php?lang=de geben Nutzer die URL der Seite ein.
  • Daraufhin erhalten sie bei Klick auf den Button „Archive.org Cache“ einen Kalender angezeigt, in dem die verfügbaren Versionen der Seite markiert sind.
  • Beispielsweise für die Homepage von Amazon reicht das Archiv bis April 1999 zurück.
  • Sobald User auf den farblich markierten Kalendereintrag klicken und den Schnappschuss wählen, wird aus Archive.org die damalige Version von Amazons Startseite aufgerufen.

Der Archive.org Cache hat im Gegensatz zum Google Cache zwei wesentliche Vorteile. Zum einen können Nostalgiker Versionen populärer Websites aus den 1990ern, den frühen 2000ern sowie den Folgejahren aufrufen. Zum anderen ist, anders als beim Google Cache, der Aufruf von Seitenversionen möglich, die Inhalte enthalten, die auf jüngeren Seitenversionen nicht mehr zu finden sind. Letzteres ist im Google Cache nicht möglich, denn dieser zeigt immer nur die zuletzt gespeicherte Seitenversion an.

 

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Fazit: Was ist der Google Cache?

Beim Google Cache handelt es sich um eine Funktion zum Aufruf gespeicherter Webseiten. Der Googlebot crawlt Webseiten, wobei bis zum nächsten Crawling exakt eine Version der Seite zwischengespeichert wird. Diese ist aufrufbar – auch dann, wenn die aktuelle Webseite zum Beispiel wegen technischer Probleme nicht erreichbar ist.

Auch wenn Seitenversionen aus dem Google Cache noch manuell über den Befehl https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache: in der URL-Leiste aufrufbar sind, ist das Feature offiziell eingestellt. Der Mehrwert durch den Google Cache für User ist kaum mehr vorhanden bzw. wird er schon über das Browser-Caching abgedeckt.

Wer ein richtiges Web-Archiv sucht und mehrere Seitenversionen durchstöbern möchte, der findet in der Wayback Machine eine bessere Option. Die Wayback Machine ist unter dem Namen Archive.org Cache bekannt und über den Link https://cachedview.com/index.php?lang=de zu erreichen.

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