Kurz und knapp: Was ist Empfehlungsmarketing?
Das Empfehlungsmarketing bezeichnet eine Methode zur Neukundengewinnung. Hierbei greifen Unternehmen auf zufriedene Kunden zurück, die glaubwürdig und authentisch als Markenfürsprecher das jeweilige Produkt oder die jeweilige Dienstleistung weiterempfehlen. Die auch als Referral Marketing bekannte Methode basiert folglich nicht auf bestimmten Kanälen, sondern baut auf Weiterempfehlungen auf.
Empfehlungsmarketing und Mundpropaganda: Kleine, aber feine Unterschiede
Das Empfehlungsmarketing und die Mund-zu-Mund-Propaganda bezeichnen nicht ein- und dasselbe. Obwohl die Mundpropaganda häufig synonym zum Begriff Empfehlungsmarketing gebraucht wird, unterscheidet sie sich in einem Punkt klar von der Marketingmethode: Sie muss keine Empfehlung sein und kann positiv, negativ oder neutral ausfallen.
Das Empfehlungsmarketing indes nimmt stets Bezug auf positive Empfehlungen und Kundenbewertungen und hebt den Mehrwert eines Produktes klar hervor.
Vorteile des Empfehlungsmarketings gegenüber anderen Marketingmethoden
Das Empfehlungsmarketing bringt im Vergleich zu anderen Marketingmaßnahmen spezifische Vorteile mit sich:
- Unternehmen aus jeder Branche können diese Marketingmethode anwenden und Empfehlungsgeber für sich gewinnen.
- Anders als beim Affiliate-Marketing und deren „Affiliates“ bekommen die Empfehlenden keine festgelegten Provisionen. Wer Produkte oder Dienstleistungen weiterempfiehlt, tut das aus persönlicher Überzeugung. Die damit verbundenen Erfahrungen von echten Menschen verleihen dem Empfehlungsmarketing eine hohe Glaubwürdigkeit. Dadurch steigt schlussendlich dein Umsatz, denn ein zufriedener Kunde bringt deinem Unternehmen Neukunden ein.
- Andere Marketingmethoden sind mit hohen Investitionen verbunden. Empfehlungsgeber für ein Unternehmen zu finden, kostet hingegen wenig und ist dennoch eine effektive Maßnahme zur Neukundengewinnung.
- Kunden, die ihre Empfehlungen regelmäßig mit anderen teilen, sorgen für mehr Mundpropaganda. Wer zu den überzeugten Markenbotschaftern gehört, berichtet als Empfehlungsgeber auch seiner Familie und den eigenen Freunden davon. Somit kann eine Marke mithilfe eines gelungenen Empfehlungsmarketings eine enorme Reichweite aufbauen.
- Eine persönliche Empfehlung basiert auf praktischen Kundenerfahrungen. Die Kundenmeinungen beziehen sich somit auf nützliche Aspekte und weniger auf die Preisgestaltung. Das hat den Vorteil, dass Kunden, die aufgrund einer Empfehlung ein Produkt kaufen, weniger auf den Preis schauen. Und nicht nur das: Persönliche Empfehlungen tragen darüber hinaus zu schnelleren Kaufabschlüssen bei.
- Empfehlungsmarketing funktioniert im Internet auf verschiedenen Kanälen. Insbesondere durch cleveres Influencer-Marketing können Firmen ihre Zielgruppe durch persönliche Empfehlungen besser und schneller ansprechen.
- Gibt ein Kunde positive Bewertungen ab, macht er für ein Unternehmen die beste Werbung. Im Optimalfall entwickelt sich daraus ein Kreislauf (Flyweel), der wiederum neue Empfehlungen nach sich zieht und die Umsätze steigen lässt.
Voraussetzungen: Wie funktioniert Empfehlungsmarketing?
Um erfolgreiches Empfehlungsmarketing zu betreiben, müssen Unternehmen bestimmte Voraussetzungen schaffen und Schritt für Schritt vorgehen.
Markenbotschafter identifizieren
Eine Voraussetzung für erfolgreiches Empfehlungsmarketing ist eine zielgerichtete Kundenanalyse. Finde zunächst heraus, welche Personen aus deinem Kundenstamm sich als Markenbotschafter für die Weiterempfehlungen eignen. Das können neben Bestandskunden auch Mitarbeiter sein, die deine Unternehmensphilosophie positiv nach außen tragen.
Empfehlungsstrategie entwickeln
Überlege dir eine erfolgreiche Strategie, mithilfe derer die Empfehler Interessenten für deine Leistungen oder Produkte gewinnen. Gehe in dieser Phase mit einem aktiven Angebot auf Empfehlende zu.
Angebot mit Belohnung unterbreiten
Natürlich brauchen Markenbotschafter einen Anreiz, um ihre positiven Kundenstimmen für deine Produkte zu veröffentlichen. Deshalb solltest du für diese Art von Loyalitätsmarketing eine Belohnung in Aussicht stellen. Das kann beispielsweise ein Rabattcode, ein Geburtstagsgruß oder ein Werbegeschenk sein.
Im Unterschied zum Affiliate-Marketing ist eine Belohnung hier aber nicht die Regel. Manche Mitarbeiter oder Kunden wollen keine Aufwandsentschädigung erhalten, sondern empfehlen deine Marke aus eigener Überzeugung.
Monitoring
Setze auf digitale Tools, um die Ergebnisse des Empfehlungsmarketings zu protokollieren. Auf diese Weise findest du heraus, ob die durch die Empfehlungsgeber gewonnenen Referenzen zum Unternehmenserfolg beitragen. Falls noch irgendwo Verbesserungspotenzial besteht, kann du deine Strategie durch effektives Monitoring weiter optimieren.
Soziale Netzwerke pflegen
Eine wichtige Voraussetzung für den Kontakt mit Interessenten sind soziale Netzwerke. Achte deshalb auf deiner Unternehmensseite auf hochwertigen Inhalt. Bei Fragen, Nachrichten und Kommentaren ist eine schnelle Reaktionszeit von Vorteil, da sie die Bindung zwischen Kunden und Unternehmen stärkt.
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10 Tipps für erfolgreiches Empfehlungsmarketing
Mithilfe der nachfolgenden Tipps funktioniert Empfehlungsmarketing und stärkt das Vertrauen in deine Marke und Produkte.
Kundenbindung aufbauen und halten
Erfolgreiche Werbung steht und fällt mit der Kundenbindung. Lerne deshalb deine Zielgruppe genau kennen und verschaffe dir mithilfe einer Analyse ein klares Bild über deinen Kundenstamm. Diese Maßnahme hilft dir dabei, deine Angebote auf Neukunden abzustimmen.
Nicht minder wichtig ist eine gute Bindung zu Bestandskunden. Hast du bereits einen festen Kundenstamm, dann solltest du dennoch bemüht sein, immer einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Investiere daher in die Bestandskundenpflege und schaffe auch mit kleinen Aufmerksamkeiten im Zusammenhang mit deiner Marke positive Erlebnisse.
Auch externe Markenbotschafter sind für dein Word-of-Mouth-Marketing von entscheidender Bedeutung. Eine Empfehlung ist besonders von gut vernetzten Meinungsmachern Gold wert, da diese reichweitenstarken Personen das Vertrauen ihrer Follower und Geschäftspartner genießen.
Frage aktiv nach Empfehlungen
Ergreife gelegentlich selbst die Initiative und frage deine Kunden nach ihrem Kauf, ob sie eine Empfehlung für dein Unternehmen abgeben würden. Erläutere in diesem Zusammenhang, wie du mit Bewertungen umgehst und wo du diese veröffentlichst.
Trigger einsetzen
Bekannte Unternehmen schaffen es, mit ihren Produkten Trigger auszulösen. Ein Beispiel wären rote Schuhsohlen, welche die meisten Frauen automatisch an den Designer Christian Louboutin erinnern. Wenn du es schaffst, deine Produkte durch cleveres Marketing an einen bestimmten Auslöser zu koppeln, dann könnten sich daraus passive Empfehlungen entwickeln. In jedem Fall werden die Menschen in bestimmten Situationen über dein Produkt sprechen.
Storytelling ist King
Ebenso wie beim Content Marketing kann gutes Storytelling beim Empfehlungsmarketing viel bewirken.
Im besten Fall sollte dein Produkt eine überraschende, einzigartige oder faszinierende Geschichte erzählen. Zusätzlich neben diesen emotionalen Berührungspunkten streust du in dein Storytelling Empfehlungsgeschichten ein. Schon eine beiläufige Bemerkung wie „diesen Geschäftskunden habe ich durch eine Empfehlung gewonnen“ lässt sich im Kundengespräch unauffällig unterbringen.
Mache Experten zu wichtigen Empfehlungsgebern
Eine Bewertung ist im Empfehlungsmarketing besonders wertvoll, wenn sie von einem Experten kommt. Fachleute, die Autorität ausstrahlen und Expertise vorweisen können, erhöhen die Glaubwürdigkeit deiner Marke und stärken das Vertrauen.
Bitte also einen Experten um eine Empfehlung deiner Leistungen und setze diese wichtige Produktbewertung gut sichtbar auf deiner Homepage, im Online-Shop sowie in deiner Werbung auf sozialen Netzwerken ein.
Betone dein Alleinstellungsmerkmal
Das Wichtigste in jeder Werbeanzeige sind die darin transportierten Emotionen. Ein Marketing-Produkt, das Emotionen transportiert, weckt Begehrlichkeiten und somit das Kaufinteresse.
Gute Produkte auf dem Markt unterscheiden sich von denen der Konkurrenz darüber hinaus durch ein Alleinstellungsmerkmal. Setze also im Empfehlungsmarketing auf das Alleinstellungsmerkmal deiner Produkte, um andere für deine Idee zu begeistern.
Zwei-statt-Eins-Methode anwenden
Die Zwei-statt-Eins-Methode funktioniert on- wie offline, auch im Empfehlungsmarketing.
Als Beispiele sind hier Gutscheine, Kugelschreiber oder Aufkleber als Werbegeschenke zu nennen, die an Kunden weitergegeben werden. Anstelle eines Gutscheins bekommen zufriedene Kunden einfach zwei. Den anderen können sie an Freunde oder Kollegen weitergeben und diese dann vielleicht durch Empfehlungen zu Neukunden machen.
Vereinfache deine Prozesse
Ein Kunde hat keine Lust, sich für eine Bewertung stundenlang durch eine Seite zu klicken. Deshalb sollten die Weiterempfehlungen so einfach wie möglich abgegeben werden können. Ein Instrument dafür sind Social-Media-Plattformen und ihre Buttons.
Spanne Influencer in dein Word-of-Mouth-Marketing ein
Influencer-Marketing kann sehr erfolgreich sein, sofern die Personen eine enorme Reichweite auf den sozialen Netzwerken haben. Insbesondere dann, wenn dein Unternehmen noch nicht lange auf dem Markt mitmischt, kannst du Influencer als Geschäftspartner und Botschafter einspannen.
Mit besonderen Aktionen auffallen
Wer wagt, gewinnt! Ein Unternehmen, das auf andere besonders wirkt und durch Aktionen in Erinnerung bleibt, wird eher weiterempfohlen.
Überlege dir zum Beispiel außergewöhnliche Aktionen, die überregional Aufmerksamkeit erregen und nicht nur für Geschäftspartner und Neukunden, sondern auch für Radio- oder TV-Journalisten interessant sind. Auf diese Weise steigerst du durch die Berichterstattung und die Mundpropaganda die Reichweite deines Unternehmens – und generierst damit auch mögliche Empfehlungen.
Empfehlungsmarketing im B2B-Bereich: Darauf kommt es an
Auch im B2B-Marketing finden Unternehmen Kunden, die eine positive Empfehlung abgeben. Anders als beim B2C-Bereich, in dem es überwiegend auf persönliche Erfahrungen ankommt, spielt hier das Referenzmarketing eine entscheidende Rolle. Positive Referenzen sind fundierter, sachlicher und langlebiger als spontane Bewertungen.
Damit dein Unternehmen die bestmögliche Empfehlung erhält, bietet sich hierbei eine sogenannte Referenzvereinbarung mit deinen Kunden an. Sie regelt eure Vorgehensweise sowie die Modalitäten rund um Rabatte und weitere Benefits.
Mehr noch als beim B2C-Prinzip sind in diesem Bereich (wissenschaftliche) Studien, Fallstudien und Publikationen mit Mehrwert gefragt. Je mehr fachliches Know-how deines Unternehmens darin einfließt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Kunden einen Kauf erwägen. Ebenso wie die B2C-Kundenmeinungen kannst du die Referenzen via Social-Plugins teilen und verbreiten.
Fazit: Was ist Empfehlungsmarketing?
Empfehlungsmarketing für dein Unternehmen lebt von positiven Erfahrungsberichten deiner Mitarbeiter und Bestandskunden, die dir dabei helfen, neue Kunden zu gewinnen.
Mehr noch als bei anderen Marketingmethoden steht die Kundenzufriedenheit im Vordergrund. Nur dann, wenn deine Mitarbeiter und Kunden selbst Fans deiner Marke sind, verfassen sie zu deinen Angeboten positive Empfehlungen.
Damit das Empfehlungsmarketing gelingt, solltest du einem Empfehlungsgeber attraktive Anreize für seine Bewertungen bieten und die Prozesse einfach gestalten.
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