Kurz und knapp: Was ist Google SGE?
Google SGE steht für “Search Generative Experience”. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der Google-Suche mit generativer KI.
Auf diese Weise können die Suchergebnisse über den organischen Suchergebnissen zusammengefasst werden. Die User Journey soll dadurch noch schneller und zielführender funktionieren. Daher wirkt sich Google SGE unweigerlich auf die Suchmaschinenoptimierung aus.
Was ist Search Generative Experience (SGE) von Google?
Bei Google SGE kommt generative KI zum Einsatz. Diese Integration wurde zum ersten Mal auf der I/O-Entwicklerkonferenz 2023 von Google vorgestellt. Inzwischen greifen über 120 Länder über das Search Lab von Google auf die Beta-Version zu. So konnten bereits einige Erfahrungen über die Funktionsweise von SGE gesammelt werden.
In Deutschland haben Nutzer noch keinen Zugriff auf die KI-gestützte Google-Suche. Es wird auch einige Zeit dauern, bis im DACH-Raum von den Funktionen Gebrauch gemacht werden kann. Wie lange Deutschland, Österreich und die Schweiz noch warten müssen, ist jedoch nicht sicher.
Doch wofür ist Google SGE überhaupt da? Durch eine spezielle Suchfunktion, die von künstlicher Intelligenz unterstützt wird, soll das Nutzererlebnis verbessert werden. Das Ziel ist, präzisere und kontextbezogenere Antworten zu generieren. Diese gehen über die normalen Suchergebnisse hinaus.
Google SGE im DACH-Raum testen – so klappt es!
Zwar ist Google SGE für normale Suchanfragen noch nicht verfügbar. Doch Menschen aus dem DACH-Raum können es bereits testen.
- Installiere ein VPN.
- Stelle einen Standort ein, an dem Google SGE bereits läuft – zum Beispiel die USA.
- Lege ein neues Google-Konto an.
- Aktiviere “Search powered by genereative AI” in Google Labs.
- Teste Google SGE und mache dich mit den Funktionen vertraut.
Achte darauf, dass Search Generative Experience nicht bei Google.de funktionieren wird. Du musst das Tool also beispielsweise auf Englisch testen.
Funktionsweise von Google SGE
Selbstverständlich weiß nur Google selbst, wie SGE im Detail funktioniert. Allerdings haben Experten schon einiges über die Funktionsweise herausfinden können.
Wie immer beginnt alles mit einer Suchanfrage. Ein Nutzer gibt einen Suchbegriff in die Suchleiste ein und drückt auf Enter. Nun kommt Google SGE ins Spiel. Es analysiert die Suchanfrage, um den Kontext besser erfassen zu können. Bislang hat der Algorithmus immer Keywords identifiziert und auf deren Grundlage passende Suchergebnisse ermittelt.
Die künstliche Intelligenz soll jedoch noch tiefer gehen. Es geht darum, die Bedürfnisse von Nutzern gänzlich zu erfassen und darauf zugeschnittene Suchergebnisse zu liefern.
Dazu verarbeitet sie unzählige Informationen aus einer Bandbreite aus Datenquellen. Aus den gesammelten Informationen können präzise Antworten erstellt werden, die den Kontext berücksichtigen.
Unter dem KI-Suchergebnis gibt es die Möglichkeit, weiterführende Fragen zu stellen oder eine weitere generierte Frage auszuwählen. So kann das Suchergebnis immer weiter konkretisiert werden. Das neue Suchergebnis wird direkt unter dem ersten angezeigt.
Erst darunter befinden sich die normalen Suchergebnisse, wie sie bislang jedem Nutzer bekannt waren. Die eigentliche Position ist also sehr weit nach unten geschoben.
3 Elemente von Google SGE
Wenn du dir die Funktionsweise von Google SGE im Detail ansehen möchtest, solltest du die 3 Elemente von SGE kennenlernen:
- AI Snapshots
- Conversational Mode
- Vertical Experiences
Übrigens: Bei manchen Suchanfragen werden automatisch KI-Antworten angezeigt, während bei anderen nur ein Button erscheint. Durch ihn kann ein AI Snapshot generiert werden. Andere Fragen erhalten gar keine KI-Antwort.
Vor allem Zero-Click-Anfragen erhalten keine KI-Ergebnisse. Dazu zählen alle Anfragen, die mit SERP-Features beantwortet werden können. Das sind beispielsweise Anfragen wie “Übersetzung Englisch” oder “Wetter Berlin”.
Was Ergebnisse ohne KI-Antwort jedoch ermöglichen, ist “Converse”. So kannst du eine Konversation mit der künstlichen Intelligenz starten. Doch nun zu den Details der 3 wichtigen Bestandteilen.
1. AI Snapshots (KI-Schnappschuss)
Hier werden Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Das Ziel dabei ist, dass die KI-Antwort mehrere Aspekte einer Suchanfrage beantworten kann. Bei einzelnen organischen Suchergebnissen ist das nicht möglich.
Des Weiteren integriert die Suchmaschine Google häufig Bilder und Videos in den Ergebnissen, was sie noch nützlicher und relevanter macht. Eine Erweiterung von SGE mit Retrieval Augmented Generation scheint möglich. Dadurch kann man Fehlinformationen durch die KI vermeiden.
Neben der Antwort in Form eines Textes erscheint ein Link-Karussell. Es enthält Links zu den Quellen, aus denen die Antworten abgeleitet wurden. Für SEO könnte dieser Bereich unter Umständen relevant werden.
2. Conversational Mode (Konversationsmodus)
Unter den AI Snapshots befindet sich der Conversational Mode. Nutzer können in Kontakt mit der KI treten und über weiterführende Fragen tiefer ins Detail gehen. Die ursprüngliche Frage wird dabei immer miteinbezogen, sodass sich User nicht wiederholen müssen.
3. Vertical Experiences (Branchenspezifische Erlebnisse)
Eine Neugestaltung von Vertical Searches soll erzielt werden. Der Shopping Graph von Google hilft dabei, passende Angebote zusammenzutragen, um die Suchanfrage vollständig abzudecken. Dabei stammen die Informationen nicht nur aus Produktbeschreibungen, sondern auch aus Reviews und anderen Inhalten. Auch ein schneller Anbietervergleich soll möglich sein.
Eine weitere Vertical Experience ist die Local Search. Auch hier soll Google SGE für bessere Antworten sorgen.
Google SGE vs. Google Bard (Gemini): Was sind die Unterschiede?
Google und generative KI – kennen wir das Zusammenspiel nicht schon von Google Bard bzw. Google Gemini? Google Bard ist die Antwort von Google auf ChatGPT. Allerdings ist das Tool nicht identisch mit Search Generative Experience. Dennoch haben sie eine Gemeinsamkeit: Sie beide basieren auf Large Language Model PaLM 2.
Da sich bei SGE alles um möglichst akkurate und relevante Antworten dreht, wirken sie weniger menschlich als die Antworten von Bard. Google hat sich explizit dafür entschieden, dieser KI keine Persönlichkeit zu geben. Das ist der Hauptunterschied zwischen SGE und Bard.
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Die Auswirkungen von Google SGE auf SEO
Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, die Sichtbarkeit von Inhalten durch ein hohes Ranking zu verbessern. Allerdings rutschen diese Inhalte durch Google SGE nun ein gutes Stück nach unten. Der Above-the-Fold-Bereich wird fast völlig von der KI-Antwort eingenommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Google SGE auf SEO auswirken wird.
Viele Webseitenbetreiber fragen sich zu recht: Ist die 1. Position überhaupt noch gut genug? Tatsächlich kann man das noch gar nicht bewerten. Immerhin läuft Search Generative Experience hierzulande noch nicht.
Was man jedoch weiß, ist, dass sich die SEO-Strategie ändern muss. Es sind nicht mehr nur Google Maps, Videos, Bilder und SEA-Anzeigen, mit denen die Nummer eins konkurriert. Die organischen Suchergebnisse werden zwangsläufig immer weniger Klicks bekommen.
Der Fokus wird somit ein anderer sein. Viele werden versuchen, in den KI-generierten Ergebnissen aufzutauchen. Das macht eine ganz neue Herangehensweise erforderlich.
Welche Branchen sind von generativer KI betroffen?
Alle Webseitenbetreiber werden von Google Search Generative Experience beeinflusst werden. Jedoch gibt es Branchen, die stärker davon beeinflusst werden als andere. Eine Studie zeigt, in welchen Branchen KI-Antworten am häufigsten vorkommen:
- E-Commerce
- Mode
- Lebensmittel & Getränke
- Technologie & Elektronik
- Gesundheit
- Recht
- Reisen
- Unterhaltung
- Automobile
Vor allem der Bereich E-Commerce wird von Google SGE stark beeinflusst. Wenn User beispielsweise nach einem hochwertigen Fahrrad für Fahrten zur Arbeit suchen, erhalten Sie nicht nur praktische Kauftipps, sondern gleich noch einen Vorschlag für passende Fahrräder. Diese sind mit einem Link, einer kurzen Beschreibung und einem Preis versehen.
In der Finanzbranche sind KI-Antworten hingegen sehr selten. Auch das ist einfach zu erklären. Google hat den Standard Your Money Your Life (YMYL) ins Leben gerufen und hält sich daran. Die Finanzbranche ist sehr sensibel, sodass Falschinformationen vermieden werden, indem sich Google SGE zurückhält.
Google SGE aktiv nutzen – wie geht das?
Google SGE ist in Deutschland zwar noch nicht verfügbar, doch früher oder später wird es soweit sein. Daher lohnt es sich, schon heute Tipps und Strategien kennenzulernen, mit denen du Google SGE in der Suchmaschinenoptimierung für dich nutzen kannst.
Optimierungen mit Bedacht vornehmen
Da noch nicht zu 100 % sicher ist, wie Google SGE funktionieren wird und wie es Webseitenbetreiber schaffen, in den KI-Antworten angezeigt zu werden, solltest du nach der Einführung nicht einfach drauflos optimieren. Besser ist es, zunächst zu analysieren, wie man in KI-Antworten auftauchen kann.
Dazu lohnt es sich, zu beobachten, für welche deiner relevanten Keywords überhaupt ein SGE-Suchergebnis angezeigt wird. Wichtig ist, die KI zu verstehen: Was generiert sie? Welche Wettbewerber werden angezeigt? Lohnt sich eine Optimierung für dich überhaupt?
E-E-A-T
E-E-A-T ist ein wichtiger Rankingfaktor und ist nichts Neues im Bereich SEO. Nun wird er jedoch noch wichtiger werden. Generative KI hat zum Ziel, Nutzern nur die besten und relevantesten Informationen zur Verfügung zu stellen. Das gilt vor allem für sensible Bereiche wie den Finanz- und Gesundheitssektor.
Daher solltest du daran arbeiten, von Suchmaschinen als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen zu werden. Damit kannst du schon heute beginnen, da der Prozess unter Umständen viel Zeit in Anspruch nimmt.
Hochwertigen Content erstellen
Schon heute ist Content King. Und das wird auch in Zukunft zu bleiben. Für Google gibt es nach wie vor einen Fokus: das beste Sucherlebnis für seine User. Daher wird hochwertiger Content immer wichtiger werden.
Biete deinen Lesern einen echten Mehrwert, erstelle relevante Inhalte und setze auf Qualität. Dazu gehört es, nicht nur Content zu erstellen, sondern diesen auch regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren.
Beschäftige dich zudem mit Nutzerfragen und versuche, diese so gut wie möglich zu beantworten. Auf diese Weise schaffst du es womöglich in die KI-Suchergebnisse. Zudem wirkt sich das bereits heute positiv auf deine SEO-Strategie aus.
Veränderungen beobachten
Dass Google SGE vieles verändern wird, ist klar. Doch es ist noch nicht sicher, was sich genau verändern wird. Daher solltest du vor allem eines tun: beobachten. Überprüfe regelmäßig Veränderungen in der Suche und bewerte sie.
So kannst du sinnvolle Maßnahmen für deinen Webauftritt ableiten, die auch wirklich eine Wirkung zeigen.
Fazit: Was ist Google SGE?
Mit Google SGE setzt Google die Integration generativer KI in den Suchergebnissen um. Das sorgt in puncto SEO für einige Veränderungen. Wann die Einführung in Deutschland stattfinden wird, ist noch nicht ganz klar. Doch schon heute kannst du Google SGE testen und dich mit Tipps vertraut machen, um auf die Umstellung auf KI-Antworten vorbereitet zu sein.
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